... so besingen es die Sportfreunde Stiller in ihrem Song zur WM 2006. Na gut, es ging nicht um die Weltmeisterschaft am 21.04.2012 im letzten Saisonspiel der wJC des Pasewalker HV beim HSV Grimmen 92 und das Spiel hatte auch keinen Einfluss mehr auf die Meisterschaft im KHV MV-Ost. Dennoch war es ein Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die sich nichts schenken wollten, denn immerhin spielte hier der Ligaerste gegen den –zweiten. 

Doch der Reihe nach. Der PHV begann konzentriert und konnte recht schnell durch schöne Tore von Maria Köppen und Romy Grimm 3:1 in Führung gehen. Grimmen war in dieser Phase des Spiels nicht in der Lage, ihren Größenvorteil auszunutzen, denn die Abwehr um Jenny Gappa-Marks war sehr aufmerksam und ließ nicht viel zu. Und wenn doch mal ein Wurf in Richtung Tor ging, war da ja immer noch eine gut aufgelegte Jenniver Melnik im Kasten. So konnte der PHV bis zur 18. Minute einen eigentlich beruhigenden 7:3-Vorsprung herausarbeiten, der nach der Auszeit zum verdienten 8:3 zur Pause behauptet wurde.

Alles in bester Ordnung mag man denken, denn in den vorangegangenen Spielen der Mannschaft war es zumeist die erste Spielhälfte, die verschlafen wurde. Diesmal keinem Rückstand hinterherzulaufen, das beruhigte vor allem die Betreuer.

Ein Blick in die Gesichter machte aber auch klar, wie anstrengend und intensiv das Spiel bisher war. Und so kam, womit keiner rechnete: Die zweite Halbzeit, eigentlich die Stärke der Mannschaft, begann mit Unsicherheiten und unnötigen Abspielfehlern sowie dem Auslassen vieler klarer Tormöglichkeiten. Grimmen wurde immer stärker und glich in der 40. Minute sogar zum 10:10 aus.

Hatte die Mannschaft in der ersten Hälfte über ihre Kräfte gespielt? Eine Auszeit musste her, um die Mannschaft neu zu ordnen und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Was gar nicht so leicht war, denn leider machten sich jetzt die nicht auskurierten Verletzungen wieder stärker bemerkbar und viele Spieler waren mit Schmerzen auf der Platte unterwegs. Vielleicht war es aber genau das, was die Mannschaft motivierte, denn keiner ließ sich hängen oder gab auf. Alle gingen bis an ihre Grenzen oder aber darüber hinaus, eben „mit der Leidenschaft“ im Arm, wie es die Sportfreunden Stiller von einem anderen Körperteil besingen. So hatten die Mädchen bisher noch nie gekämpft! Es entwickelte sich ein sehr intensives und emotionales Spiel, welches der Unparteiische nicht jederzeit konsequent leitete. Die Führung wechselte ständig. Grimmen hatte sich gut auf Neele und Jenny eingestellt, zudem kam Romy am Kreis nicht so wie sonst zum Erfolg. So waren es Marie, Eva und Maria, die in der zweiten Hälfte Verantwortung übernahmen und zu Torerfolgen kamen. Vier Minuten vor Spielende noch immer ein ausgeglichenes 13:13. Jeder in der Mannschaft mobilisierte die letzten Reserven und kämpfte um jeden Ball. Selbst bei doppelter Unterzahl nach Zeitstrafen wurde ein Treffer erzielt und nur ein Gegentor zugelassen, was für die Moral und den Willen der Mädchen spricht. Sie wollten hier ihre weiße Weste bewahren.

35 Sekunden vor der Schlusssirene gelang den Pasewalkern der Führungstreffer zum 16:15. Grimmen hatte zwar noch einen letzten Angriff, der aber erfolgreich von der an diesem Tag sehr guten Abwehr gestoppt wurde. Aufatmen… Die Mannschaft lag sich in den Armen und feierte ihren verdienten zehnten Sieg im zehnten und letzten Meisterschaftsspiel.

Was vielleicht an diesem Tag bezeichnend war, dass nicht die Größe entscheidet, sondern der Willen und das Herz, mit dem man spielt.

Es fällt mir schwer, dieses Spiel in Worte zu fassen und die Mannschaft möge mir verzeihen, wenn es nicht immer so richtig gelang. Allen anderen möchte ich sagen: „Schade, dass ihr dieses Spiel nicht gesehen habt. Ihr habt was verpasst!“ Da werden mir die mitgereisten Eltern und Großeltern sicher zustimmen.

 

Glückwunsch zur Meisterschaft 2012 und zu 20:0 Punkten. Das war eine einmalige Saison, Mädels. Und ihr seid dabei die Akteure gewesen!

Einen Dank auch an die Mannschaft der D I des PHV für die Unterstützung in dieser Saison durch Eva und Monique.

 

Für Pasewalk auf der Platte: Jenniver Melnik, Neele Schmidt (1), Romy Grimm (5), Jenny Gappa-Marks (2), Marie Störmer (1), Maria Köppen (6), Lara Wündsch, Sophie-Isabel Krüger, Eva Gottschlich (1)

Heute nicht dabei: Monique Hoppstädter